Seite drucken
Stadt Blaustein (Druckversion)

Umwelt

Information zum Umgang mit dem Buchsbaumzünsler

Die Raupen des Buchsbaumzünslers sorgen im Frühjahr und Sommer für Fraßschäden an Buchsbaumpflanzen. Für den fachgerechten Umgang mit dem betroffenen Grüngut gibt es aus Sicht der Abfallwirtschaft einiges zu beachten: Befallene Pflanzen dürfen nicht in der Biotonne oder auf den Grüngutsammelplätzen entsorgt werden, sondern nur gut verpackt im Restmüll.

Was ist der Buchsbaumzünsler?

Der Falter wurde aus Ostasien eingeschleppt, er legt seine Eier auf den Blättern der Buchsbaumhecke ab. Die Raupen, zu erkennen an ihrer grün-schwarzen Färbung, ernähren sich vom Blattbestand und erzeugen zum Teil massive Fraßschäden an den Pflanzen. Im Alb-Donau-Kreis wurde der Buchsbaumzünsler erstmals 2017 entdeckt und vermehrt sich stetig. Aus eigener Kraft bewegt sich der Buchsbaumzünsler mit einem jährlichen Radius von etwa fünf Kilometern.

Wie kann man den Buchsbaumzünsler bekämpfen?

Einzelne Raupen kann man mit der Hand, am besten geschützt mit Gartenhandschuhen absammeln. Zur Bekämpfung gibt es im Fachhandel Fallen und biologische Insektizide.

Ist der Buchsbaum schon stärker befallen, kann ein kräftiger Rückschnitt helfen.

Auch Vögel fressen die Raupen. Das heißt: Wer seinen Garten naturnah gestaltet, Nistplätze und Tränken für Spatzen, Kohlmeisen, Haussperlinge und Rotfinken bereitstellt, kann so die natürliche Bekämpfung des Buchbaumzünslers unterstützen.

Wir werden betroffene Pflanzen entsorgt?

Befallene Pflanzenteile müssen in Plastiktüten verpackt und über den Restmüll entsorgt werden - nicht in der Biotonne und nicht auf den Grüngutsammelplätzen oder in die Grüngutabfuhr, auch nicht in den heimischen Kompost. Sonst besteht die Gefahr, dass sich dort Schmetterlinge entwickeln. Das Material ist auch nichts für die gebührenfreie Sperrmüllabfuhr auf Abruf: Verschlossene Säcke werden von ihr nicht mitgenommen.

Größere Mengen an befallenen Buchsbäumen können aber als Restsperrmüll auf den Entsorgungszentren angeliefert werden. Einmal jährlich pro Haushalt ist dort eine Anlieferung von Restsperrmüll bis zu einer Menge von 5 m³ gebührenfrei möglich. Die gebührenfreie Sperrmüllabfuhr auf Abruf ist jedoch damit abgegolten und nicht mehr zusätzlich möglich. Auch die Anlieferung direkt beim Müllheizkraftwerk in Ulm-Donautal ist (gegen Gebühr von 210 € / t) möglich, die Mindestmenge beträgt 200 kg.
Für kleine Mengen eignen sich die 80-Liter-Mehrmengensäcke der Abfallwirtschaft. Sie werden für 6,83 € /Stück versandkostenfrei zugeschickt. Bestellung beim Kundencenter über 0731 / 185-3333 oder kundenservice(@)aw-adk.de.    

Informationen zum Thema gibt es unter anderem auf der Homepage des Naturschutzbund Baden-Württemberg www.baden-wuerttemberg.nabu.de unter dem Suchbegriff Buchsbaumzünsler.

 

Der richtige Umgang mit Wespen und Hornissen

Durch warme und trockene Witterung haben Wespen und Hornissen ideale Bedingungen und können sich stark vermehren. Mit dem Höhepunkt der Entwicklung von Wespen- und Hornissenvölkern im Hochsommer gehen zahlreiche Anrufe bei der Stadt Blaustein zu diesem Thema ein. Neben der Tatsache, dass Wespen und Hornissen wie alle anderen wildlebenden Tierarten den Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes genießen, ist in den meisten Fällen eine Bekämpfung völlig unnötig.

Im Folgenden einige Verhaltensregeln, wenn Sie ein Wespennest entdecken:

  • Reagieren Sie nicht mit Panik. Wenn Sie im Abstand von 2-3 m vom Nest heftige Bewegungen und Bodenerschütterungen (z.B. beim Rasenmähen) vermeiden und Sie sich nicht im unmittelbaren Nestbereich aufhalten, werden Ihnen die Wespen nichts tun.
  • Prüfen Sie für sich selbst, ob nicht ein "Zusammenleben" mit etwas Toleranz und Duldsamkeit für die kurze Zeit bis zum Absterben des Volkes im Spätsommer möglich ist. 
  • Kleinkinder durch niedrige Absperrungen vom Nestbereich fernhalten.
  • Hängt das Wespennest frei im Gebüsch oder an einem Ast, handelt es sich immer um eine "nicht lästige" Art und sollte, wenn ein Sicherheitsabstand von ca. 2 m eingehalten werden kann, toleriert werden.

In Ausnahmefällen kann die Umsiedlung eines Wespen- oder Hornissennestes nötig sein. Die Aufgabe des Versetzens wird von der Feuerwehr Blaustein nicht mehr wahrgenommen, da es sich in der Regel nicht um dringende Notfälle handelt. Jedoch haben sich im Alb-Donau-Kreis verschiedene Privatpersonen bzw. Naturschutzverbände zum Umsetzen der Insektennester bereiterklärt.

Amtlich bestellter Fachberaterfür den Hornissen- und Wespenschutz für seltene Wespenarten für den Alb-Donau-Kreis und die Stadt Ulm ist Herr Johannes Oesterle (nur Hornissen und geschützte Wespenarten)). Er ist unter Tel.: 0731/ 53613 erreichbar. Ein ausführliches Merkblatt zu dem Thema finden Sie hier.

Der Blauschwarze Eisvogel findet neue Heimat in Blaustein

Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir seit dem Spätsommer in Blaustein ganz besondere neue Einwohner*innen willkommen heißen können. An der Kohlhalde in Bermaringen haben ein paar Exemplare des Blauschwarzen Eisvogels eine neue Wahlheimat gefunden. Das Besondere: Der Blauschwarze Eisvogel ist eine Schmetterlingsart, die deutschlandweit nur noch auf der Schwäbischen Alb anzutreffen ist!

Die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg erforscht seit 2019 den vom Aussterben bedrohten Blauschwarzen Eisvogel. Um dem Rückgang des prächtigen Edelfalters gegenzusteuern, wurden an mehreren Stellen im Alb-Donau-Kreis Schutzmaßnahmen durchgeführt, so auch an der Kohlhalde in Bermaringen. Dort hat die Stadt Blaustein vor zwei Jahren Habitat für den seltenen Tagfalter geschaffen, denn der sonnige Südhang eignet sich besonders gut als Lebensraum für wärmebedürftige Schmetterlingsarten. Neben einem reichhaltigen Blütenangebot findet der Blauschwarze Eisvogel dort auch zahlreiche Rote Heckenkirschen, von deren Blättern sich seine hochspezialisierten Raupen ernähren.

Zwar hat es eine Weile gedauert, bis sich der Blauschwarze Eisvogel an der Kohlhalde eingestellt hat – 2020 blieb die Nachsuche der Forscher noch erfolglos – aber dafür konnten 2021 gleich vier verschiedene Exemplare festgestellt werden, die vermutlich aus Richtung Merklingen zugeflogen sind.

Nicht nur der Blauschwarze Eisvogel freut sich über das neue Schmetterlingsparadies an der Kohlhalde. Viele weitere Schmetterlingsarten wie z. B. Tagpfauenauge, Landkärtchen, Kaisermantel, Silberfleck-Perlmutterfalter, Kreuzdorn-Zipfelfalter können dort angetroffen werden. Eines haben all diese Arten gemeinsam: Sie leben bevorzugt an sonnigen Stellen im Wald. Manche sind sogar auf Gedeih und Verderb auf lichte Waldbiotope angewiesen und deshalb sollen weitere Auflichtungsmaßnahmen folgen. Nur durch ein Mosaik kleinflächiger Offenstellen im Wald können die letzten Vorkommen des Blauschwarzen Eisvogels und weiterer Lichtwaldarten wieder vernetzt und somit langfristig erhalten werden.

Hier finden SIe den Infoflyer Lichtwaldprojekt Hochschule Rottenburg.

http://www.blaustein.de//de/buerger-service/umwelt