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Herrlingen war im frühen 20. Jahrhundert Heimat bedeutender und zugleich sehr unterschiedlicher Persönlichkeiten. Die Dauerausstellung Lebenslinien in der eindrucksvollen Jugendstilvilla Lindenhof beleuchtet die Geschichten dieser Menschen und Einrichtungen, die die deutsche Geschichte auf besondere Weise prägten.

Entdecken Sie, wie Reformpädagoginnen wie Klara Weimersheimer und Anna Essinger wegweisende Bildungsideen entwickelten, während die Lyrikerin Gertrud Kantorowicz mit ihren Werken inspirierte. Hier befand sich ab 1933 ein jüdisches Landschulheim unter der Leitung von Hugo Rosenthal, und ab 1939 ein jüdisches Altersheim, dessen Bewohner tragischerweise den Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Auch Generalfeldmarschall Erwin Rommel, der als „Wüstenfuchs“ bekannt wurde, lebte ab Herbst 1943 mit seiner Familie in Herrlingen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs traf sich hier zudem die renommierte Gruppe 47.

In der Ausstellung werden die faszinierenden Lebenswege dieser zehn Persönlichkeiten und Institutionen vor dem Hintergrund der dramatischen gesellschaftlichen und politischen Umbrüche des frühen 20. Jahrhunderts dargestellt. Die wechselvolle Geschichte von Kaiserreich, Weimarer Republik und nationalsozialistischer Diktatur wird dabei greifbar und lebendig vermittelt – und Herrlingen wird so zum Spiegelbild deutscher Geschichte.

Die Ausstellung befindet sich in der prachtvollen Villa Lindenhof, die der Architekt und Künstler Richard Riemerschmid für die Industriellenfamilie Wieland entwarf. Die Villa gilt als echtes Schmuckstück des Jugendstils und liegt in einem idyllischen Park, der zum Verweilen einlädt. Auch der Architekt und die Geschichte des Hauses selbst sind Teil der Ausstellung.

Ein besonderer Rundweg führt Sie über den Bergrücken rund um die Villa. An sechs Stationen können Sie den Spuren der hier lebenden Persönlichkeiten nachgehen und in die Geschichte eintauchen.