Historie
Markbronn wurde 1303 erstmals urkundlich erwähnt. Dietingen ist als alemannische Siedlung spätestens im 7. Jahrhundert entstanden, die urkundliche Ersterwähnung datiert allerdings erst auf das Jahr 1236.
Die beiden Dörfer Markbronn und Dietingen haben ihre Wurzeln tief in der Vergangenheit, doch die meisten Bewohner und Landflächen von Dietingen gingen in der im 16. Jahrhundert entstandenen Gemeinde Markbronn auf. Bereits zu dieser Zeit war die Landwirtschaft die Hauptlebensgrundlage der Menschen in beiden Dörfern.
Handwerk und Gewerbe entwickelten sich nur in begrenztem Umfang. Der gesellschaftliche Mittelpunkt war das Gasthaus „Krone“ in Markbronn, das auch lange als Ort für das lokale Gericht diente.
Historische Quellen aus der frühen Zeit fehlen, aber es wird angenommen, dass die Grafen von Dillingen, als Inhaber der Reichsvogtei Ulm, einst Herrschaftsrechte in diesen Orten besaßen. Nach 1300 sind die Grafen von Württemberg belegt, um 1380 folgten die Stein von Klingenstein. 1457 erwarb Burkhard von Freyberg zu Bach Güter und Rechte in der Region.
Im Laufe des 15. Jahrhunderts wechselten die Besitzverhältnisse häufig. Ab 1483 kamen die Schenken von Winterstetten hinzu. Um 1500 waren verschiedene Adelsfamilien und Institutionen, wie das Spital und das Kloster Blaubeuren sowie die Kaplanei Berghülen, die Grundherren in Markbronn und Dietingen. Diese Aufteilung der Rechte und Besitzungen führte oft zu Schwierigkeiten in der Verwaltung, da eine einheitliche Regelung dadurch erschwert wurde.
Durch die Reformation (cuis regio eius religio) kam es darüber hinaus zur konfessionellen Spaltung zwischen den Orten: Dietingen blieb katholisch, während Markbronn reformiert worden war.
Den Dörfern drohte die territoriale Abschließung. Von einer effektiven Verwaltung, Grundlage des Lebens in den Orten, konnte keine Rede mehr sein. In Verträgen von 1557 und 1584 kamen die Ortsherren deshalb überein, eine gemeinsame Herrschaft (condominium) auszuüben.
Sie nahmen so die Gemeindereform der 1970er Jahre quasi vorweg. Der Flecken Markbronn-Dietingen war entstanden. Doch es sollte noch bis zum Jahr 1809 dauern, bis in dem Doppelort eine gemeinsame Schultheißerei gebildet wurde. Im Napoleonischen Zeitalter, anfangs des 19. Jahrhunderts, wurde Markbronn-Dietingen in das Oberamt Blaubeuren eingegliedert und kam mit dessen Auflösung schließlich 1938 zum Landkreis Ulm.
Durch die Kreisreform von Baden-Württemberg 1973 wurde die Gemeinde Teil des neu gebildeten Alb-Donau-Kreises. Im Zuge der Gemeindereform vereinigte sich der Ort zum 1. Juli 1971 zunächst mit dem benachbarten Arnegg, in der Hoffnung, einer weiteren Eingemeindung zu entgehen. Da aber die Einwohnerzahl der neuen Gesamtgemeinde zur Eigenständigkeit in der Nähe der Großstadt Ulm nicht ausreichte, erfolgte am 1. Januar 1975 die Eingliederung in die Gemeinde Blaustein.