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Umwelt

Der richtige Umgang mit Wespen und Hornissen

Durch warme und trockene Witterung haben Wespen und Hornissen ideale Bedingungen und können sich stark vermehren. Mit dem Höhepunkt der Entwicklung von Wespen- und Hornissenvölkern im Hochsommer gehen zahlreiche Anrufe bei der Stadt Blaustein zu diesem Thema ein. Neben der Tatsache, dass Wespen und Hornissen wie alle anderen wildlebenden Tierarten den Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes genießen, ist in den meisten Fällen eine Bekämpfung völlig unnötig.

Im Folgenden einige Verhaltensregeln, wenn Sie ein Wespennest entdecken:

  • Reagieren Sie nicht mit Panik. Wenn Sie im Abstand von 2-3 m vom Nest heftige Bewegungen und Bodenerschütterungen (z.B. beim Rasenmähen) vermeiden und Sie sich nicht im unmittelbaren Nestbereich aufhalten, werden Ihnen die Wespen nichts tun.
  • Prüfen Sie für sich selbst, ob nicht ein "Zusammenleben" mit etwas Toleranz und Duldsamkeit für die kurze Zeit bis zum Absterben des Volkes im Spätsommer möglich ist. 
  • Kleinkinder durch niedrige Absperrungen vom Nestbereich fernhalten.
  • Hängt das Wespennest frei im Gebüsch oder an einem Ast, handelt es sich immer um eine "nicht lästige" Art und sollte, wenn ein Sicherheitsabstand von ca. 2 m eingehalten werden kann, toleriert werden.

In Ausnahmefällen kann die Umsiedlung eines Wespen- oder Hornissennestes nötig sein. Die Aufgabe des Versetzens wird von der Feuerwehr Blaustein nicht mehr wahrgenommen, da es sich in der Regel nicht um dringende Notfälle handelt. Jedoch haben sich im Alb-Donau-Kreis verschiedene Privatpersonen bzw. Naturschutzverbände zum Umsetzen der Insektennester bereiterklärt.

Amtlich bestellter Fachberaterfür den Hornissen- und Wespenschutz für seltene Wespenarten für den Alb-Donau-Kreis und die Stadt Ulm ist Herr Johannes Oesterle (nur Hornissen und geschützte Wespenarten)). Er ist unter Tel.: 0731/ 53613 erreichbar. Ein ausführliches Merkblatt zu dem Thema finden Sie hier.

Der Blauschwarze Eisvogel findet neue Heimat in Blaustein

Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir seit dem Spätsommer in Blaustein ganz besondere neue Einwohner*innen willkommen heißen können. An der Kohlhalde in Bermaringen haben ein paar Exemplare des Blauschwarzen Eisvogels eine neue Wahlheimat gefunden. Das Besondere: Der Blauschwarze Eisvogel ist eine Schmetterlingsart, die deutschlandweit nur noch auf der Schwäbischen Alb anzutreffen ist!

Die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg erforscht seit 2019 den vom Aussterben bedrohten Blauschwarzen Eisvogel. Um dem Rückgang des prächtigen Edelfalters gegenzusteuern, wurden an mehreren Stellen im Alb-Donau-Kreis Schutzmaßnahmen durchgeführt, so auch an der Kohlhalde in Bermaringen. Dort hat die Stadt Blaustein vor zwei Jahren Habitat für den seltenen Tagfalter geschaffen, denn der sonnige Südhang eignet sich besonders gut als Lebensraum für wärmebedürftige Schmetterlingsarten. Neben einem reichhaltigen Blütenangebot findet der Blauschwarze Eisvogel dort auch zahlreiche Rote Heckenkirschen, von deren Blättern sich seine hochspezialisierten Raupen ernähren.

Zwar hat es eine Weile gedauert, bis sich der Blauschwarze Eisvogel an der Kohlhalde eingestellt hat – 2020 blieb die Nachsuche der Forscher noch erfolglos – aber dafür konnten 2021 gleich vier verschiedene Exemplare festgestellt werden, die vermutlich aus Richtung Merklingen zugeflogen sind.

Nicht nur der Blauschwarze Eisvogel freut sich über das neue Schmetterlingsparadies an der Kohlhalde. Viele weitere Schmetterlingsarten wie z. B. Tagpfauenauge, Landkärtchen, Kaisermantel, Silberfleck-Perlmutterfalter, Kreuzdorn-Zipfelfalter können dort angetroffen werden. Eines haben all diese Arten gemeinsam: Sie leben bevorzugt an sonnigen Stellen im Wald. Manche sind sogar auf Gedeih und Verderb auf lichte Waldbiotope angewiesen und deshalb sollen weitere Auflichtungsmaßnahmen folgen. Nur durch ein Mosaik kleinflächiger Offenstellen im Wald können die letzten Vorkommen des Blauschwarzen Eisvogels und weiterer Lichtwaldarten wieder vernetzt und somit langfristig erhalten werden.

Hier finden SIe den Infoflyer Lichtwaldprojekt Hochschule Rottenburg.

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